Eine App bestellt man nicht alle Tage. Daher sind viele Menschen erstmal ratlos, wenn es um die Einschätzung der Kosten geht. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Kosten entstehen, wie Sie ein aussagekräftige Kosteneinschätzung erhalten und wie Sie Kosten sparen können.
Beinahe täglich erreichen uns Anfragen von Menschen, die eine App-Idee entwickelt haben und sich nun Gedanken zu den Kosten machen. Verständlich, denn oft muss abgewägt werden, ob die Kosten und der erwartete Mehrwert in Relation zueinander stehen.
Apps sind Maßanfertigungen
Wenn Sie eine App in Auftrag geben, kaufen Sie eine individuelle Dienstleistung und kein Standardprodukt vom Fließband. Jede App wird auf Ihre Anforderungen ‚zugeschnitten‘. Daher können keine pauschalen Preise für Apps genannt werden.
Die Kosten werden maßgeblich vom Arbeitsaufwand für das Design und die Programmierung bestimmt. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich Gedanken über die Funktionen machen, die in Ihrer App enthalten seinen sollen.
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- Kevin Röhl (Geschäftsführer) mail [at] lumind-solutions [dot] com
Kosten für die einzelnen Projektphasen
Ein klassisches App-Projekt besteht aus vier Phasen:
- Konzept & Spezifikation – Was soll eigentlich programmiert werden?
- Design – Wie wird die App später aussehen?
- Programmierung – Aus Ideen wird Code.
- Veröffentlichung – Die Bereitstellung für die Nutzer.
Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten mit welchen Kosten jeweils zu rechnen ist.
Konzept & Spezifikation

Das App-Konzept legt fest welche Funktionen die App enthält und wie diese im Detail aussehen sollen. Ob Kosten für die Erstellung eines App-Konzepts anfallen hängt vom Kunden, dem Thema der App und dem geplanten Umfang ab.
Das Konzept muss aussagekräftig genug sein, sodass die App-Agentur die Kosten schätzen kann. Ist es das nicht, kann die Agentur oftmals im Rahmen einer kostenlosen Erstberatung als Sparingspartner auftreten und die richtigen Fragen stellen, um verbliebene Lücken im Konzept zu schließen. Ist das Konzept bei größeren Vorhaben noch nicht aussagekräftig genug, sollte gemeinsam ein Lastenheft ausgearbeitet werden, wofür Sie ein Budget von 1600–5000€ und einige Stunden Zeit einplanen sollten.
Kosten für das Konzept: 0–5000€
Design
Das Design der Benutzeroberfläche ist ausschlaggebend für den späteren Erfolg der App. Dabei geht es sowohl um den schematischen Aufbau (Welche Komponente wird wo angezeigt?), als auch das visuelle Design (Farben, Stil und Icons).
Die Kosten werden von der Anzahl und der Komplexität der einzelnen App-Screens bestimmt. Das Design einer simplen App mit etwa fünf einfachen Screens kostet im Schnitt 800–1.000€. Größere Apps bringen auch schnell mal auf 30–40 relevante, teils komplexe Screens, sodass das Design auch 10.000€ und mehr kosten kann. Individuelle Designs gehen zudem mehr ins Geld, als die Verwendung von Standard-Designkomponenten, wie z.B. Googles Material Design.
Kosten für das Design: 800–15.000€
Programmierung
Die Programmierung ist der arbeitsaufwändigste Schritt in der App-Entwicklung. Die anvisierten Zielplattformen (Android, iOS, Browser) bestimmen hierbei in Verbindung mit der eingesetzten Technologie das Kostenfundament.
Die Anzahl der Plattformen bestimmen den Preis
Die meisten Apps sollen sowohl für Android als auch für iOS entwickelt werden, wodurch höherer Aufwand entsteht als lediglich eine Plattform zu bedienen. Die folgende Tabelle zeigt, wie hoch der Mehraufwand für zwei statt einer Plattform, je nach eingesetzter Technologie, ausfällt:
Kostenfaktor | |
Native Apps | 1,9x |
Cross-Plattform-App (React Native, Flutter o.ä.) | 1,3x |
Web-App | 1,0x |
Beispiel: Sie planen eine App, deren Entwicklungskosten für eine Plattform bei 10.000€ liegen. Wenn die Apps für Android und iOS nativ entwickelt werden sollen, können Sie mit Programmierkosten von 19.000€ rechnen, da nahezu der gesamte Programmieraufwand doppelt anfällt. Lassen die Anforderungen auch den Einsatz einer Cross-Plattform-Technologie zu, reduzieren sich die Kosten auf etwa 13.000€. Noch günstiger wird es, wenn die App als Webanwendung im Browser realisiert werden kann (ebenfalls 10.000€).

Mehr Funktionen bedeuten mehr Programmieraufwand
Der zweite kostenbestimmende Faktor ist der Funktionsumfang der App. Kleinere Apps kann ein einzelner Entwickler in 1–2 Wochen umsetzen. Je nach Tagessatz belaufen sich die Programmierkosten dann auf 2.400–8.000€. Große Apps können ein kleineres Team von 3–4 Personen auch mehrere Monate beschäftigen. In dieses Fall steigen die Entwicklerkosten auch schonmal auf 100.000€ und mehr.
Ganz wesentlich dabei ist auch die Frage, ob es sich um die Programmierung eines MVPs bzw. Prototyps handelt, oder ob die geplante App einem großen Nutzerkreis zugänglich sein wird und jede Eventualität (Edge-Cases) in der Programmierung abgefangen werden muss.
Viele Apps benötigen ein Backend
Viele erfolgreiche Apps speichern und lesen Daten aus dem Internet. Nur so können Nutzer sich untereinander Nachrichten schicken, aktuelle Informationen abrufen oder Daten zur Weiterverarbeitung in einer Datenbank speichern. Um solche Funktionen zu ermöglichen, muss neben der eigentlichen App ein Server-Anwendung entwickelt werden.
Auch hier variieren die Preise wieder abhängig vom Funktionsumfang. Los geht es etwa ab 3.000€. Häufig fallen Aufwände von 10.000–20.000€ an.
Kosten für die Programmierung: Beispielpreise für die Programmierung finden Sie weiter unten im Text.
Veröffentlichung
Nach der Programmierung und dem Test der App, muss sie nur noch veröffentlicht werden. Während Web-Apps auf einem Webserver gehostet werden, um sie den Nutzern zugänglich zu machen, werden klassische Apps über den App-Store von Google bzw. Apple vertrieben. Dafür müssen Beschreibungstexte und Screenshots in verschiedenen Auflösungen erstellt werden.
Kosten für den Release: 600€ (Web-App) bis 1800€ (App-Stores)
Beispiele für die Gesamtkosten
Da die Kosten für die Entwicklung einer App stark von den spezifischen Umständen abhängen, sollen Ihnen die folgenden drei Beispiele helfen ein Gefühl für die Kosten zu entwickeln.
Beispiel 1: News-App

Ein Unternehmen möchte für seine Mitarbeiter eine mobile App entwickeln, die Neuigkeiten und Ankündigungen aus dem Intranet unterwegs verfügbar macht. Das Backend mit den Neuigkeiten besteht bereits.
Features
- Login für Mitarbeiter
- Ansicht des Newssteams
- Filter- und Suchfunktion
- Push-Benachrichtigung bei neuen Inhalten
Konzeption | 0 € |
Design | 800 € |
Programmierung (Web-App) | 5.000 € |
Veröffentlichung | 600 € |
Gesamtkosten | 6.400 € |
Beispiel 2: Pollenflug-App

Ein meteorologisches Institut plant eine Pollenflug-App für Android-Smartphones. Nutzer können die aktuelle Pollenbelastung für beliebige Orte abrufen und in einem Tagebuch ihre Symptome dokumentieren.
Features
- Ortssuche per Suchfeld
- Anzeige der Pollenflugaktivität für verschiedene Zeiträume
- Datenvisualisierung auf einer Karte
- Symtom-Tracker
- Auswertung und Statistiken
Konzeption | 1.600 € |
Design | 4.800 € |
Programmierung (native Android) | 12.000 € |
Veröffentlichung | 800 € |
Gesamtkosten | 19.200 € |
Beispiel 3: Kaffee-Berater

Ein Startup möchte eine Bewertungsapp für Kaffee etablieren. Benutzer sollen im Laden den Barcode eines Kaffees scannen können, um Reviews über den Geschmack von anderen Nutzern angezeigt zu bekommen. Darüber hinaus empfiehlt die App weitere Kaffees und verlinkt passende Online-Shops.
Features
- Barcode-Scanner
- Anbindung an eine Datenbanken
- Anzeige der Bewertungen und Geschmacksprofile
- Bewertungs- und Kommentarfunktion
- Favoritenliste
- Verlinkung zu Onlineshops
- Registrierung und Login
Konzeption | 3.000 € |
Design | 6.000 € |
Programmierung (Cross-Plattform) | 18.000 € |
Programmierung (Backend) | 14.000 € |
Veröffentlichung | 1.800 € |
Gesamtkosten | 42.800 € |
Beispiel 4: Stadtführer

Eine Stadtverwaltung einer Großstadt möchte Touristen mit einem interaktiven Stadtführer begeistern. Die App bietet GPS-geleitete Routen mit Informationen zu allen Sehenswürdigkeiten und viele weitere Informationen über die Stadt.
Features
- Content-Management-System für Mitarbeiter der Stadtverwaltung
- Routen mit Karte und GPS-Navigation
- Offline-First
- Tour-Beschreibungen
- Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
- Restaurant- und Hotelempfehlungen
- Events
- Informationen zu Mobilität, Infrastruktur & Co
- Filter, Suchen, Merklisten, etc.
- Für Menschen mit Sehbehinderung geeignet
Konzeption | 5.000 € |
Design | 20.000 € |
Programmierung (Cross-Plattform) | 40.000 € |
Programmierung (Backend) | 30.000 € |
Veröffentlichung | 1.800 € |
Gesamtkosten | 96.800 € |
Wie teuer ist die Wartung und Weiterentwicklung einer App?
Wer viel Geld in die Entwicklung einer App investiert, sollte sich auch um die Wartung und Weiterentwicklung kümmern. Aus technischer Sicht sollten die verwendeten Softwarebibliotheken aktuell gehalten werden, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen. Erst nach Veröffentlichung entdeckte Bugs sollten natürlich ebenfalls behoben werden. Manchmal werden auch Anpassungen an neue Betriebssystemversionen (Android oder iOS) nötig. Für diese Wartungskosten sollten Sie pauschal etwa 10% des Auftragsvolumens im ersten Jahr nach Veröffentlichung einplanen.
In punkto Weiterentwicklung liegt der Ball ganz bei Ihnen: Als Startup tuen Sie gut daran die App regelmäßig weiterzuentwickeln und auf Kundenfeedback einzugehen. Andere Apps können nach der Fertigstellung auch einige Jahre ohne größere Updates ihren Dienst tun.
Eine aussagekräftige Kosteneinschätzung erhalten
Die hier genannten Zahlen bieten einen ersten Anhaltspunkt mit welchen Preisdimensionen Sie in der App-Entwicklung rechnen können. Um Ihren individuellen Fall besser abschätzen zu können, wenden Sie sich direkt an eine App-Agentur. Senden Sie dazu Ihre App-Idee in Form einer kurzer Präsentation, eines Two-Pagers oder als App-Canvas an die Agentur und vereinbaren Sie einen Termin zum Telefonieren oder für ein persönliches Gespräch. Grobe Skizzen, welche die Abläufe in der App visualisieren, helfen ebenfalls die Idee möglichst gut rüberzubringen.
App-Canvas herunterladen
Vergleichsangebote benötigen etwas Vorbereitung
Wenn Sie gern Vergleichsangebote von verschiedenen Agenturen einholen wollen, sollten Sie mehr Zeit in die Anfrage investieren und ein detailliertes Lastenheft ausarbeiten. So erhalten Sie verbindlichere Angebote und können die Leistungen der Agenturen besser vergleichen.
Wie können die Entwicklungskosten reduziert werden?
Eine App ist ein Investment. Wenn sich andeutet, dass das eigene Budget zu knapp ist, können die Kosten an verschiedenen Stellen reduziert werden.
- Analysieren Sie vergleichbare Apps, lesen Sie sich in die Thematik ein und arbeiten Sie das Konzept für die App weitestgehend selbst aus. So sparen Sie Beratungskosten.
- Reduzieren Sie den Funktionsumfang: Überlegen Sie, welche Funktionen wirklich notwendig sind, um Ihre Nutzer zufrieden zu stellen. Alles andere liefern Sie nach, sobald Sie erste Gewinne machen.
- Vergleichen Sie Agenturen: Größere Agenturen rufen oft höhere Preise ab, bieten aber auch mehr Sicherheit. Mit einer kleineren Agentur oder sogar einem Freelancer können Sie ggf. Kosten sparen.
- Stellen Sie detaillierte Informationen bereit und seien Sie für Rückfragen verfügbar. Bieten Sie Ihre Unterstützung an. Das verhindert unnötige Schleifen.
- Steuern Sie Bilder und Texte für den App-Store bei, sodass die Agentur Zeit bei der Veröffentlichung spart.
- Einige Apps (z.B. Shops oder Reservierungssysteme) lassen sich kostengünstig mit App-Baukästen umsetzt. In diesen Fällen muss das Rad nicht neu erfunden werden.
Fazit
Die Kosten für die Entwicklung einer App lassen sich nicht pauschal beziffern. Sie hängen ganz von Ihren individuellen Anforderungen ab.
- Unter 5.000€ wird es schwer eine nutzstiftende App zu entwickeln.
- Kleine Apps können bereits für 5.000–10.000 € erstellt werden.
- Eine vom Umfang reduzierte App (MVP) kann für 15.000–30.000€ entwickelt werden.
- Vollumfängliche Apps mit vielen verschiedenen Funktionen und Backend kosten 50.000–100.000€.
- Die Grenze nach oben ist offen. Apps über 100.000€ werden vor allem von Konzernen, öffentlichen Auftraggebern und gewachsenen Startups in Auftrag gegeben.
Für eine konkrete Kostenschätzung skizzieren Sie Ihre App-Idee und lassen sich von der App-Agentur Ihres Vertrauens beraten.
Fotos von NEW DATA SERVICES, William Iven und Kelly Sikkema on Unsplash